Volkssport Fahrradfahren – Fahrradfahren ist nicht nur eine Art der Fortbewegung, sondern auch Sport in den verschiedensten Varianten. Wer Spaß daran hat, sich auch sportlich mit dem Radfahren zu beschäftigen, findet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Dabei geben die Räder die Richtung vor.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Keine Angst vor Gruppenausfahrten mit Radsportlern
- 2 Ab wann kann ich ein Rennen fahren?
- 3 Der Einstieg in den Sport: Das Jedermannrennen
- 4 Geschwindigkeit auf dem Fahrrad richtig einschätzen
- 5 Wo finde ich andere sportlich ambitionierte Radfahrer?
- 6 Wie kann ich mich auf ein Radrennen vorbereiten?
- 7 Ist ein strukturiertes Fahrrad-Training notwendig?
- 8 Mögliche Rennen für Hobbyfahrer
- 9 Equipment, das zum Einstieg in den Radsport sinnvoll ist
- 10 Fazit – Einfacher Einstieg in den Radsport
So kann man sich u .a. zwischen BMX, Gravelbike, Rennrad, Zeitfahrrad, Fixie oder Mountainbike entscheiden. Und dort kann man dann auch zwischen speziellen Rädern innerhalb einer Kategorie für bestimmte Einsätze wählen. So entscheidet man sich oftmals bereits mit dem Rad für eine Disziplin wie Triathlon, Ultra-Rennen, Bikepacking-Events, City-Rennen, MTB-Events, Bahnradfahren, Fixie-Rennen oder andere.
Gut zu wissen: auch wenn alle mit dem Fahrrad fahren, hat die eine Disziplin oftmals wenig mit der anderen zu tun. So sind z. B. Mountainbiker in ganz anderen Gefilden unterwegs als Rennradfahrer und haben auch andere Bedürfnisse was Equipment und Kleidung betrifft als die „Roadies“. Entscheidet man sich also für ein Rad und eine Disziplin, dann legt man sich häufig auch auf viele weitere Dinge, wie z. B. das Equipment, aber auch eventuelle Rennen fest. In diesem Artikel soll es exemplarisch um den Einstieg in den Radsport auf dem Rennrad gehen.
Keine Angst vor Gruppenausfahrten mit Radsportlern
Am häufigsten unter den Radfahrern im Sportbereich sind die Rennradfahrer und Mountainbiker anzutreffen, die oftmals am Wochenende in Gruppen unterwegs zu sehen sind. Diese Sportarten bringen es mit sich, dass man im Jersey und mit dem entsprechenden Fahrrad sehr schnell sehr professionell aussieht. Erfahrungsgemäß flößt das manchen anderen Radfahrern etwas Respekt ein, da sie sich nicht gut genug für eine etwaige Herausforderung wie eine solche Gruppenausfahrt oder gar ein Rennen fühlen.
Dies entspannt sich aber deutlich, wenn man dann einmal in einer solchen Gruppe mitgefahren ist und sich ausgetauscht hat. Nicht jeder, der in Gruppen z. B. Rennrad fährt, fährt auch Rennen. Und nicht jeder, der Rennen fährt, ist auch gleich ein Profi. Der Eindruck kann schnell trügen und bei genauerem Hinsehen findet man hier viel mehr Gleichgesinnte auf ähnlichem Niveau, als man gedacht hat. Wer in den Sport einsteigt, wird sehr schnell selbst bemerken, dass die Optik nicht nur ästhetische Gründe hat, sondern die Fahrradkleidung auch einfach ganz funktional ist.
Ab wann kann ich ein Rennen fahren?
Im Prinzip kann jeder Rennen fahren, der gesundheitlich dafür geeignet ist und gern Rad fährt. Für entsprechende Rennen sollte im besten Fall auch das passende Fahrrad vorhanden sein. So kann man zwar beispielsweise ein Straßenrad-Rennen auch mit einem Mountainbike bestreiten, sinnvoll ist dies jedoch nicht. Viele Ausnahmen bestätigen hier allerdings auch die Regel. Denn es gibt doch unzählige Geschichten von Teilnehmern, die ihr erstes Straßenrennen – oder sogar ihren ersten Volkstriathlon – mit einem klassischen „Sharing-Bike“ wie man es aus vielen großen Städten kennt, bestritten haben. Auch damit ist die Zielankunft möglich (und oftmals erlaubt), aber sicherlich ungleich beschwerlicher.
Der Einstieg in den Sport: Das Jedermannrennen
In dem Bereich der Straßenrennen gibt es die so genannten Jedermannrennen und jeder kann sich dort, ohne Vereinszugehörigkeit oder Lizenz, anmelden und teilnehmen. Bei den meisten Rennen gilt eine Mindestgeschwindigkeit von etwa 23 km/h. Ist es für den Fahrer unrealistisch diese zu erreichen, dann sollte man sich zuvor ggf. Gedanken über ein strukturiertes Training machen, das auf eine schnellere Fahrzeit vorbereitet. Denn: wer langsamer als die vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit fährt, wird irgendwann vom so genannten Besenwagen eingeholt. Dieser fährt als Schlussfahrzeug in jedem Rennen und hält die zu langsamen Fahrer an.
Die angehaltenen Fahrer müssen dann ihre Startnummern abnehmen und dürfen nur noch als reguläre Verkehrsteilnehmer auf der Straße unterwegs sein.
Grundsätzlich kann man also sagen: Die Teilnahme ist bereits mit einer moderaten Durchschnittsgeschwindigkeit möglich. Ansonsten braucht es nur ein funktionsfähiges Fahrrad und die entsprechende Motivation. Erfahrung im Fahren in einer Gruppe ist sinnvoll, da es zwischendurch im Fahrerfeld sehr eng sein kann. Dies hängt auch vom Startblock und der eigenen Position in eben diesem ab, jedoch ist Fahrpraxis in der Gruppe – zum Beispiel auch, um das Trinken während der Fahrt zu üben – immer eine gute Basis.
Geschwindigkeit auf dem Fahrrad richtig einschätzen
Als Faustregel kann man sagen, dass man im Rahmen eines Straßenradrennens immer mindestens 5-10 km/h schneller ist, als dies bei normalen Ausfahrten der Fall ist. Das gilt es nicht zu unterschätzen, denn viele Fahrer sind bei der Frage nach der Durchschnittsgeschwindigkeit bei der Anmeldung überfordert und unterschätzen sich. Der Grund für die Frage der Veranstalter liegt darin, dass die Teilnehmer in Startblöcke eingeteilt werden. So kann jeder mit einer etwa gleich schnellen Gruppe losfahren, was für jeden Einzelnen und das gesamte Feld angenehmer, harmonischer und letztlich auch sicherer ist.
Dass man schneller unterwegs ist als sonst, hat mehrere Gründe. So fährt man im besten Fall natürlich in einem relativ engen Feld mit weiteren Fahrern. Das bedeutet zum einen weniger Luftwiderstand und mehr Windschatten und zum anderen ist die Strecke gesperrt und es muss nirgendwo gestoppt werden. Bei ganz normalen Ausfahrten senkt das ständige Stop-and-Go die Durchschnittsgeschwindigkeit unter Umständen enorm. Zu guter Letzt wirkt sich auch die gesamte Atmosphäre auf die Motivation und auf das Fahren aus. Wer einmal am Start eines solchen Rennens gestanden hat, der weiß wie motivierend die Stimmung am Rande der Strecke und die gesamte Organisation und Vorbereitung eines Rennens ist.
Wo finde ich andere sportlich ambitionierte Radfahrer?
Wer mit dem Radfahren auch sportlich einsteigen möchte, sollte sich am besten einer Gruppe anschließen. Meist findet man diese auf den gängigen Social Media Kanälen oder aber über kleinere Radläden, die oftmals auch Ausfahrten organisieren oder mit den entsprechenden Gruppen vor Ort kooperieren. Es empfiehlt sich dort einmal mitzufahren, um ein Gefühl für das Fahren mit anderen zu bekommen und auch die eigene Fahrweise zu verbessern. Außerdem finden sich in diesen Gruppen immer auch andere Fahrer, die an einem Rennen teilnehmen wollen, oder man erfährt, welche Events überhaupt gerade anstehen.
Im besten Fall kann man sich hier auch mit anderen Anfängern zusammenschließen, sich gegenseitig austauschen und Mut machen, Fragen klären und gemeinsam auf ein Event vorbereiten. Manchmal werden auch Workshops oder Techniktrainings für Einsteiger angeboten. Wenn es in der eigenen Stadt keine Gruppen gibt, dann lohnt ein Blick in die Vereinsübersicht oder aber man kann sich über ein Event mit anderen Teilnehmern vernetzen. Auch hier gibt es oft die Möglichkeit in z. B. Facebookgruppen zu kommunizieren und sich zu organisieren. Auch ist der Kontakt über Fahrradmessen in der eigenen Region möglich.
Wie kann ich mich auf ein Radrennen vorbereiten?
Zu den bereits genannten Gruppenausfahrten, Austausch in den sozialen Medien und der Recherche von Radrennen, die für jedermann geeignet sind („Jedermannrennen“), kommen noch zahlreiche Blogartikel, Rennberichte, spezielle Berichte von Einsteigern und spannende Dokumentationen und Vlogs auf den bekannten Videoplattformen. Um dann selbst aktiv zu werden empfiehlt sich eine gewisse Grundfitness, die man durch Ausfahrten in der Gruppe, aber auch durch regelmäßiges Training im Fitnessstudio erreichen kann.
Die Ausfahrten bieten den Vorteil, dass man auch technisch Fortschritte machen kann. Das Fitnessstudio bietet hingegen die Möglichkeit eines alternativen Fitnesstrainings, das die Basis bildet. Auch ein Spinning-Kurs mit einem guten Trainer oder ein hochwertigeres Indoorfahrrad („Wattbike“), das manche Fitnessstudios anbieten, kann hier wertvoll sein. Auch der heimische Rollentrainer kann eine gute Trainingsmethode sein. Insgesamt kann man sagen, dass die richtige Mischung wichtig ist. Nicht zu viel, aber genug Wissen aus Theorie und Praxiserfahrungen, flankiert von der eigenen Fahrpraxis und dem Austausch mit Gleichgesinnten steigern die Motivation.
Ist ein strukturiertes Fahrrad-Training notwendig?
Ob ein strukturiertes Training notwendig ist, kommt ganz auf den Zeitpunkt und auf die gesetzten Ziele an. Um erstmal in den Radsport einzusteigen, ist dies sicherlich nicht erforderlich. Für manche Fahrer ist es allerdings auch motivierender, von Beginn an mit Struktur zu trainieren. Daher ist es zwar nicht notwendig, sicher aber in manchen Fällen durchaus sinnvoll. Wenn man eine Weile sportlicher fährt und bereits das erste Rennen gefahren ist, entwickelt man oftmals neue Ziele, die mit einem Trainingsplan nochmal einfacher zu erreichen sind.
Mögliche Rennen für Hobbyfahrer
Es gibt viele Rennen, die man als Einsteiger fahren kann. Eine gute Übersicht dazu findet man zum Beispiel auf der Seite www.radsport-events.de. Es ist empfehlenswert sich bei den Rennen frühzeitig anzumelden. Zum einen sind manche Startplätze limitiert, zum anderen ist die Gebühr für die Anmeldung meist gestaffelt und erhöht sich, je näher das Rennen rückt.
Equipment, das zum Einstieg in den Radsport sinnvoll ist
Wie oben bereits erwähnt ist ein passendes Rad eine gute Investition. Klickpedale sind nicht unbedingt erforderlich, sie sind aber sinnvoll, wenn man sich damit bereits sicher fühlt. Ein Fahrradcomputer, z. B. von Garmin, Sigma oder anderen namenhaften Herstellern, ist ebenfalls nicht unbedingt notwendig, kann aber auch im Training bereits gute Unterstützung und Motivation leisten.
Enganliegende Kleidung ist z. B. bei Straßenradrennen vorgeschrieben und ohnehin auch komfortabler beim Fahren. Der Fahrradhelm ist obligatorisch und eine Fahrradbrille schützt vor Sonne, Wind und Schmutz. Fahrradhandschuhe machen das Fahren in den meisten Fällen komfortabler.
Fazit – Einfacher Einstieg in den Radsport
Insgesamt kann man sagen, dass der Einstieg in den Radsport relativ einfach möglich ist. Zahlreiche verschiedene Rennen bieten eine gute Möglichkeit, sich selbst einmal in einem sportlichen Setting auf verschiedenen Distanzen auszuprobieren. Wer nicht unbedingt gleich Rennen fahren möchte, kann dennoch mit entsprechend ambitionierten Gruppen fahren und das als Training für sich nutzen. Für das Equipment gilt: Es muss nicht alles perfekt und von Beginn an von höchster Qualität sein. Vielmehr gilt es hier, das für sich Passende im Laufe des Fahrens erst einmal zu finden und dann weiter zu entwickeln. Rennen können eine gute Motivation sein, auch um sich mit anderen „Rookies“ auszutauschen und gemeinsam vorzubereiten.